Gehören Sie zu den Menschen, denen Spinnen einfach nicht zu nahe kommen dürfen? Wollen Sie das Ungeziefer am liebsten ganz aus Ihrer Wohnung fernhalten? Dann haben Sie sicherlich schon verschiedene Methoden ausprobiert. Das Einsaugen ist bei vielen besonders beliebt – doch sterben Spinnen im Staubsauger wirklich? Und ist das eine humane Variante, die Achtbeiner loszuwerden? Sollte man sie überhaupt töten oder haben sie nicht doch einen Nutzen? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns jetzt.

Das Wichtigste vorab: Sterben Spinnen im Staubsauger?

Beginnen wir einmal mit der Frage, die Ihnen wahrscheinlich am dringendsten erscheint: Sterben Spinnen im Staubsauger? Die Antwort ist in über 90 % der Fälle ja. Denn verschiedene Faktoren sorgen dafür, dass das Ungeziefer meist gar nicht mehr lebend im Geräteinneren ankommt.

Ein herkömmlicher Staubsauger saugt – abhängig von der Wattzahl – Unrat mit etwa 100 bis 140 km/h ein. Die aufgenommene Spinne wird also mit diesen Geschwindigkeiten durch den Schlauch gewirbelt, prallt gegen die Innenseiten und zum Schluss noch gegen die Rückwand. Schon diese Stöße allein machen dem Achtbeiner in der Regel den Garaus.

Sollte das Tierchen jedoch all diesen Umständen trotzen, hat sie dennoch meist keine Chance wieder zu entkommen. Denn in den meisten Staubsaugerbeuteln herrscht Sauerstoffmangel. So kann die Spinne nicht mehr Atmen und erstickt letztendlich. Auch das Hygieneventil verhindert bei modernen Modellen ein Ausbrechen.

Spinnen einsaugen: So gelingt es effektiv

Wollen Sie auf Nummer Sicher gehen, geben wir Ihnen hier ein paar Tipps mit auf den Weg, wie die Spinne den Ausflug in den Staubsauger bestimmt nicht überlebt. Das Wichtigste, damit das Krabbeltier einen möglichst humanen, schnellen Tod erfährt, ist, dass Sie den Staubsauger auf die höchstmögliche Leistung drehen. So wird die Spinne höchstwahrscheinlich schon bei der ersten Biegung im Rohr gegen eine Wand gewirbelt und stirbt möglichst schnell.

Verwenden Sie zudem am besten nur das reine Rohr und keinen Aufsatz. Denn in den Haaren einer Bürste würde sich der Achtbeiner wahrscheinlich verfangen und somit wäre die Frage, sterben Spinnen im Staubsauger negativ zu beantworten. Schließlich kommen sie gar nicht erst dahin.

Haben Sie dennoch Sorge, dass das Ungeziefer noch leben könnte? Dann nutzen Sie am besten ein Stück Pappe oder Papier und halten Sie damit den Schlauch zu. Beim leichten Einsaugen wird nun ein Unterdruck erzeugt, den kein Lebewesen überleben wird. Die Angst ist noch nicht so ganz gebannt? Dann leeren Sie den Beutel möglichst sofort aus. So ist die Spinne ganz sicher aus Ihrem Haus verschwunden.

So schön einfach: Spinnen im Staubsauger entsorgen

Das Spinne Einsaugen ist so schön unkompliziert und noch dazu können Sie die Krabbeltiere herrlich auf Abstand halten. Auch Decken und Winkel, die sonst nur schwer erreichbar sind, werden so von der Plage befreit. Das alles sind Gründe, warum viele Menschen so gern zum Staubsauger greifen. Doch wir wollen hier auch einmal die Frage nach der moralischen Richtigkeit dieses Verfahrens aufwerfen.

Denn auch wenn Sie Spinnen noch so wenig mögen oder vielleicht sogar unter einer Arachnophobie leiden, sollten Sie bedenken, wie human das Loswerden wirklich ist. Schließlich ist der Achtbeiner auch ein Lebewesen, welches Schmerz empfindet und sich sein Dasein nicht ausgesucht hat. Wenn Sie also die Krabbeltiere aus Ihrem Haushalt entfernen wollen, sollte das möglichst human ablaufen.

Ein Staubsauger reinigt einen Holzboden

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Das Problem daran ist, dass der Staubsauger dabei vielleicht nicht das beste Mittel ist. Denn auch wenn er viele Vorteile mit sich bringt, ist das Einsaugen meist ein eher qualvoller Tod für die Spinnen. So ist erstens der Weg zum Ende relativ lang. Zweitens ist das Ersticken, falls sie wirklich nicht durch den Aufprall stirbt, ein relativ langwieriger Prozess. Wenn Sie es also vermeiden können, ist vielleicht eine andere Variante besser. Welche infrage kommen und warum Sie Spinnen vielleicht gar nicht erst töten sollten, erklären wir im Folgenden.

Gar nicht so übel: Spinnen als Nutztiere

Wussten Sie, dass Spinnenfäden unter anderem in OP-Sälen eingesetzt werden? Und das ist nicht die einzige Aufgabe, bei der uns die kleinen Tierchen helfen können. Eigentlich handelt es sich hier nämlich um ziemlich missverstandene, durchaus interessante Lebewesen.

Wichtiger Bestandteil des Ökosystems

Auf unserer Erde gibt es mehr als 100.000 Spinnenarten. Somit sind die Krabbeltiere in fast allen Gefilden unseres Festlandes vertreten. Kein Wunder also, dass sie ein fester Bestandteil der unterschiedlichen Ökosysteme sind. Maßgeblich liegt es nämlich in ihrer Verantwortung, die Insektenpopulation zu regulieren. So ernähren sich die meisten Arten ausschließlich von kleinen und großen Insekten, die sich in ihren Netzen verfangen.

Doch was bedeutet das für den Menschen? Zum einen sind Spinnen für die Landwirtschaft essentiell. Denn es gibt genügend Schädlinge, die ohne die Existenz der kleinen Tierchen die Ernte völlig vernichten würden. Zum anderen halten sie uns auch in unseren eigenen vier Wänden Mücken und Co. vom Hals.

Ein Spinnennetz in einem Baum

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Sind Spinnen wirklich gefährlich?

Immer wieder gehen Gerüchte umher, dass Spinnen gefährlich seien. Das stimmt so – für die meisten Arten – nicht. Denn während die meisten durchaus über Giftdrüsen verfügen, sind die Toxine für den menschlichen Körper in der Regel vollkommen ungefährlich. Ihre Dosierung ist einfach zu gering, um unserem Organismus Schaden zuzufügen.

Nur weniger als 0,1 % der Spinnenarten können dem Menschen wirklich gefährlich werden. Daraus resultieren im Jahr nur etwa ein bis zehn Todesfälle weltweit, welche auf einen Spinnenbiss zurückzuführen sind. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum sterben etwa 6.000 Menschen an einem Skorpion und 1.200 an Bienen- oder Wespenstichen.

Betrachten wir zudem einmal, wofür die Tiere – abgesehen von der Regulation der Insektenpopulation – noch genutzt werden, stellt sich die Frage, ob man Spinnen im Staubsauger entsorgen sollte. Hier nur einmal einige Beispiele, bei denen Menschen von dem “Ungeziefer” profitieren:

  • Heilmittel: Einige Toxine können eingesetzt werden, um physiologische Prozesse in unserem Körper zu regulieren.
  • Natürliche Insektizide: Biologisch hergestellte Insektizide verwenden oft Spinnengift.
  • Spinnenseide: Die Anwendungsgebiete des robusten Fadens werden immer noch untersucht (z.B. für Kleidung und im OP)

Spinnen im Staubsauger loswerden oder doch anders?

Nachdem Sie jetzt einiges über die kleinen Tierchen gelernt haben, hat sich Ihre Meinung vielleicht nicht komplett geändert. Aber falls Sie sich fragen, wie sie Spinnen human beseitigen können, wollen wir einmal Rede und Antwort stehen. Denn Spinnen im Staubsauger sterben zu lassen, ist vielleicht nicht der beste Weg.

Spinnen beseitigen: So gelingt es

Haben Sie mal wieder ein Spinnennetz entdeckt und begeben sich auf die Suche nach dem Übeltäter, können Sie versuchen, diesen lebendig zu beseitigen. Die klassische Variante wäre es, zu einem Glas und einem Blatt Papier zu greifen. Stülpen Sie ersteres einfach über das Tier und schieben Sie anschließend das Papier unter die Öffnung. Nun sollte der Achtbeiner gefangen sein.

Bringen Sie ihn nun schnell nach draußen (am besten einige Meter vom Haus entfernt) und setzen Sie das Tierchen dort aus. Haben Sie gerade keine Zeit dazu, bohren Sie mit einer Nadel klitzekleine Löcher in die Pappe oder das Papier. So kann die Spinne auch einige Zeit im Glas überleben.

Haben Sie noch etwas mehr Berührungsängste, können Sie auch zu einem Spinnenfänger greifen. Im Grunde ähnelt dieser einem Staubsauger, fängt die Tierchen aber lebendig ein. Sie gibt es auch mit einem langen Stiel, damit Sie sich den ungeliebten Krabbeltieren nicht zu sehr nähern müssen. Jetzt noch draußen aussetzen, et voila.

Lavendel und Co.: So halten Sie Spinnen fern

Um gar nicht erst mit dem Ungeziefer konfrontiert zu werden und Spinnen im Staubsauger entsorgen zu müssen, halten Sie sie am besten direkt fern. Dazu gibt es einige kleine Hilfsmittel, die wir Ihnen hier kurz vorstellen wollen:

  • Straußeneier: Stellen Sie ausgeblasene Straußeneier auf. Der Geruch ist für Spinnen unangenehm.
  • Lavendel: Das Kraut wirkt auf viele Insekten und auch Spinnen abstoßend. Hängen Sie es am besten in Tür- und Festernähe auf.
  • Fliegengitter: Sie halten gleich alles Krabbelgetier effektiv aus Ihrer Wohnung fern.

Fazit: Spinnen im Staubsauger – die beste Methode?

Während der Staubsauger nach wie vor eine unkomplizierte und effiziente Variante ist, um Spinnen loszuwerden, ist er nicht unbedingt der humanste Weg. Gerade weil es sich bei den Achtbeinern auch um Nutztiere handelt, kann es besser sein, sie lebendig zu fangen und wieder in der Natur auszusetzen. Haben Sie also diese Möglichkeit, ist das durchaus empfehlenswert.

Gruselt Sie das aber zu sehr, können wir Sie beruhigen. Denn die Antwort auf die Frage “Sterben Spinnen im Staubsauger?” lautet in den meisten Fällen ja. Die Geschwindigkeiten und die Konstruktion der meisten Geräte ermöglicht keinen Fluchtweg.

Eine Frau öffnet einen Staubsauger, um den Beutel zu wechseln

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Weiterführende Links
www.welt.de/…/Warum-Spinnen-fuer-Menschen-so-wichtig-sind.html
www.haus.de/…/spinnen-im-staubsauger-ueberleben-oder-sterben
www.merkur.de/…/darum-sollten-spinnen-hause-nicht-toeten-zr-10008488.html
www.n-tv.de/…/Uberleben-Spinnen-im-Staubsauger-article20968992.html